Ressourcenindikatoren

Warum ist die Ressourcenbewertung wichtig?

Natürliche Ressourcen sind das globale Naturkapital und Basis allen Wirtschaftens. Deshalb kann ohne natürliche Ressourcen weder der tägliche Lebensbedarf gedeckt noch Wohlstand begründet werden.

Da die globale Ressourcennutzung eine Entwicklung genommen hat, die nicht dauerhaft fortgesetzt werden kann, ohne die Perspektiven zukünftiger Generationen auf wirtschaftlichen Wohlstand und sozialen Zusammenhalt zu beeinträchtigen, ist ein schonender und effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften . Aus diesem Grund ist der Aspekt der Ressourceneffizienz sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland auf die politische Agenda gerückt. Durch die Hinzunahme der inputbezogenen Ressourcenbetrachtung als Ergänzung zur emissionsbezogene Umweltbetrachtung können neben Nachhaltigkeitszielen auch wirtschaftspolitische Zielsetzungen der Versorgungssicherheit berücksichtigt werden.

Was beinhaltet der Ressourcenbegriff und was fließt in die Bewertung ein?

Der Ressourcenbegriff wird auf natürliche Ressourcen begrenzt. Sie werden definiert als „Bestandteil der Natur“, dazu zählen:

  • erneuerbare und nicht-erneuerbare Rohstoffe,
  • physischer Raum (Fläche),
  • Umweltmedien (Wasser, Boden, Luft),
  • strömende Ressourcen (Erdwärme, Wind, Wellen, Solarstrahlung),
  • Biodiversität und
  • Ökosystemdienstleistungen.

Eine Inanspruchnahme dieser Ressourcen erfolgt sowohl durch eine Entnahme (Quelle) und Nutzung für Prozesse oder Aktivitäten als auch durch die Aufnahme von Emissionen (Senke), die durch Prozesse/Aktivitäten verursacht werden. Während der  Umweltbewertung werden insbesondere die Auswirkungen auf Umweltmedien, als Senke für Emissionen, bilanziert. Durch eine Ressourcenbewertung kann zusätzlich die Wirkung der Entnahme und Nutzung auf Ressourcen wie Rohstoffe, Energie, Fläche und Wasser in die Betrachtung mit einbezogen werden.

Folgende Perspektiven/Indikatoren werden für die Ressourcenbewertung herangezogen:

  • der Einsatz von Rohstoffen und Energie anhand der Indikatoren kumulierter Rohstoffaufwand KRA (Summe Rohstoffbedarf (inkl. Erz) in kg) und kumulierter Energieaufwand KEA (Summe Energieverbrauch in Joule) mit der Zielsetzung die Effizienzsteigerung
  • die Inanspruchnahme von Frischwasser (ohne Kühlwasser) und Landnutzung/Fläche (in m²*a) mit der kombinierten Zielsetzung der „effizienten Nutzung“ und der „Vermeidung“
  • die Untersuchung der ökonomischen Kritikalität der in Elektrofahrzeugen benötigten Rohstoffe (als Zusammenführung der Kritikalitätsindikatoren für Deutschland und die EU)